Mittwoch, 30. Juni 2010

Donauinselfest 2010

Ungetrübtes Sommerwetter und rund 2.000 Künstler machten das 27. Donau­insel­fest zu einem vollen Erfolg. Zum drei­tägigen Party­marathon kamen dieses Jahr insgesamt rund drei Millionen Besucher – ein neuer Rekord. Das laut Veran­staltern größte Open-Air-Festival Europas, das dieses Jahr vom 25. bis 27. Juni statt­fand, veran­lasste mich zu einem etwas ungewöhn­lichen Spazier­gang auf der Donau­insel.

Die Eckdaten des Spazier­gangs:
  • Zeit: Sonntag Abend, 27. Juni 2010
  • Ausgangspunkt: U1-Station "Donau­insel"
  • Ziel: Ö3-Bühne
  • Dauer: rund 1 Stunde


Bereits beim Ausgang der U-Bahn-Station "Donau­insel" erwar­tete mich eine bezau­bernde Aussicht auf die Neue Donau:


Die Donauinsel ist eine künst­liche Insel, die im Zuge der Hoch­wasser­regulierung der Donau zwischen 1972 und 1988 errichtet wurde. Das Eiland zwischen Donau und Neuer Donau ist rund 21 km lang und bis zu 250 m breit.

Bild unten: Blick auf die Donau – am anderen Ufer befindet sich die Kirche zum heiligen Franz von Assisi:


Die Franz-von-Assisi-Kirche (auch Mexiko­kirche oder Kaiser­jubiläums­kirche) entstand in den Jahren 1898 bis 1910 anläss­lich des fünfzig­jährigen Regierungs­jubiläums von Kaiser Franz Joseph I. Die römisch-katholische Pfarr­kirche ist das zweit­größte Gottes­haus in Wien und wird seit 1917 vom Trini­tarier-Orden betreut. — Mehr dazu im Beitrag Mexikokirche, Mexikopark, Mexikoplatz.


Auf dem Weg zum Donau­insel­fest… In der sogenannten "Sunken City" ange­langt – das Wahr­zeichen der Sunken City, der Leucht­turm, ragt weit­hin sicht­bar empor:


Die Ponte Cagrana, eine im Jahr 2000 eröffnete Ponton­brücke über die Neue Donau, verbindet die beliebten saisonalen Vergnügungs­meilen Sunken City und "Copa Cagrana". Die Copa Cagrana erhielt ihren Namen, wie nicht schwer zu erraten ist, nach dem angren­zenden Stadt­teil Kagran in Anleh­nung an die Copa­ca­bana, den traum­haften Strand von Rio de Janeiro.

Blick von der Sunken City auf die Copa Cagrana und die Skyline der Donau City dahinter. Gut zu sehen, die gelben Elemente der Fuß­gänger- und Rad­fahrer­brücke Ponte Cagrana:


Blick auf Lokale der Sunken City; im Hinter­grund das markante "Hoch­haus Neue Donau" (Architekt: Harry Seidler):


Mehr wunder­schöne Bilder von der Water­front:


Der Donauturm und roman­tische Abend­stimmung an der Neuen Donau…



Es wird immer dunkler und ich habe mein Ziel bald erreicht. Auf dem Weg, vorbei an Verkaufs­ständen und Bars, beschallt von unter­schied­lichster, aber immer lauter Musik, begegne ich Massen an Menschen. Obwohl der Sonntag tenden­ziell der am schwächsten besuchte Tag des drei­tägigen Insel­spektakels ist, sind heuer sehr viele Leute auf der Insel unterwegs. Kein Wunder bei diesem schönen, lauen Abend…


Auf den verschiedenen Bühnen wird für jeden Musik­geschmack etwas geboten:


Ein Blick über die Donau zum Wiener Millenium Tower, dem mit einer Gesamt­höhe von 202 Metern höchsten Hoch­haus Öster­reichs (Archi­tekten: Gustav Peichl, Boris Podrecca, Rudolf F. Weber):


Ein Vergnügungs­park darf natürlich auf dem Donau­insel­fest auch nicht fehlen:


Ziel erreicht: die Ö3-Bühne. Zehn­tausende Fans sehen eine tolle Per­for­mance des dänischen Shooting-Stars Aura Dione:


Bis nächtes Jahr am Donau­insel­fest 2011!

City-Spaziergang II - Vom Palmenhaus zur Freyung

Zum wunderschönen ersten Spazier­gang durch die Innere Stadt gab es am 10. Juni die obliga­torische Fort­setzung. Einen Groß­teil des Weges, der mich vom Palmen­haus im Burg­garten zur Schotten­kirche auf der Freyung führte, legte ich wie gewohnt zu Fuß zurück, einen Teil jedoch auf ganz beson­dere Art – im Fiaker.

Vom Palmen­haus im Burg­garten, wo der Spazier­gang das letzte Mal geendet hatte, ging es dieses Mal los:


Rückseite der Neuen Burg, Teil der Wiener Hof­burg, zum Burg­garten hin:




Weitere Eindrücke aus dem Burg­garten:




Vom Burg­garten ging es den Ring entlang zur Neuen Burg, dem Südost­flügel der Wiener Hof­burg:


Der Helden­platz vor der Hof­burg, links im Hinter­grund zu sehen: das Reiter­stand­bild Erz­her­zogs Karl von A.D. Fern­korn.


Ein Fiaker mit Fahr­gästen kurz vor der Abfahrt vor der Wiener Hof­burg:


Eine Fahrt mit einem Fiaker war ein lang geheg­ter Wunsch von mir. Trotz gewisser Vor­ur­teile (nur für Touristen, zu kitschig, zu teuer) ent­schied ich mich für eine Rund­fahrt mit der tradi­tio­nellen Kutsche und habe es nicht im gerings­ten bereut – ganz im Gegen­teil.

Mit einem original restau­rierten Fiaker aus der Habs­burger­zeit ging es den Ring entlang, vorbei an Pracht­bauten wie dem Natur­histo­rischen Museum, dem Parla­ment, dem Rat­haus, dem Burg­theater und der Uni­versi­tät. Über die Schotten­gasse ging es weiter zur Freyung und von dort durch die Herren­gasse ent­lang zum Michaeler­platz.

Hier ein paar Ein­drücke, der über­aus amüsan­ten und gemüt­lichen Fahrt:


Das von Theophil von Hansen ent­wor­fene Parla­ments­gebäude an der Ring­straße:


Hier gut zu sehen: die Statue der Pallas Athene, Göttin der Weis­heit, vor dem Parla­ment:


Der Fiaker biegt gekonnt zum Wiener Burg­theater ein:


Das Wiener Rathaus von der Kutsche aus gesehen. Anläss­lich der Fuß­ball-Welt­meister­schaft in Süd­afrika ist auf dem Rat­haus­platz eine Public-Viewing-Area ein­ge­rich­tet:


Der Michaeler­trakt der Wiener Hof­burg und der davor gelegene Michaeler­platz, einer der schönsten Plätze Wiens:


Durch das präch­tige Michaeler­tor hin­durch…


Für Fiaker ist die Durch­fahrt gestat­tet:


Die gewaltige Rotunde mit der mächtigen, mit Kupfer­dach gedeckten Kuppel:



Durch das Michaelertor gelangt man zum Hof "In der Burg", der vom Schweizer Trakt, der Amalien­burg, dem Leopol­dini­schen Trakt und dem Reichs­kanzlei­trakt der Hofburg gebil­det wird.

Im Bild: der Leopoldinische Trakt und die Amalien­burg, benannt nach der Ehe­frau von Kaiser Joseph I., Wilhel­mine Amalia, die diesen Trakt als Witwen­wohn­sitz benutzte.


Die Amalienburg und der Reichs­kanzlei­trakt:


Links im Bild: das Schweizer Tor von 1552, gegen­über der Amalien­burg, durch das man in den gotischen Schweizer Hof gelangt.


Die Fahrt mit dem Fiaker war ein echtes Erleb­nis – das würde ich gerne öfter machen! Nun geht es aber zu Fuß weiter in die Herren­gasse.

Im Bild: Palais Wilcek (Herren­gasse 5), in dem einst Franz Grill­parzer und Joseph von Eichen­dorff wohnten; rechts daneben das Palais Modena (Herren­gasse 7), in dem sich das öster­reich­ische Innen­minis­terium befin­det.


Weiter die Herren­gasse entlang, vor­bei am berühm­ten Café Central und der dazu­gehörigen Kondi­torei, bis zum Palais Ferstel:



Fast am Ziel meines heutigen Spazier­gangs ange­langt. Im Bild: der Innen­hof des Palais Ferstel mit dem Donaunixen­brunnen und einer Einkaufs­passage. Durch die Passage geht es weiter zur Freyung




Auf der Freyung, einem der berühm­tes­ten Plätze in der Wiener Innen­stadt, ange­langt.

Bild: Spuren aus dem Mittel­alter – ein Stück des Pflasters der Freyung um 1200:


Ein Blick auf die Schotten­kirche "Unsere liebe Frau zu den Schotten", das geistige Zentrum des Schotten­stiftes, beendet diesen Spazier­gang durch den geschichts­trächti­gen 1. Bezirk:

Dienstag, 8. Juni 2010

City-Spaziergang vom Stephansdom zum Burggarten

Strahlender Sonnenschein machte am Samstag meinen Spazier­gang durch die Wiener Innen­stadt zu einem beson­ders schönen Erleb­nis. Ausgangs­punkt war das bedeutendste Wahr­zeichen Wiens, der Stephansdom. Vom "Steffl", wie die Wiener den Stephans­dom oft kurz nennen, führte mich mein Weg in den maleri­schen Burg­garten, eine grüne Oase mitten in der Stadt.

Die Wegroute im Detail: Stephan­sdom – Stock-im-Eisen-Platz – Graben – Bräuner­straße – Stall­burg­gasse – Dorotheer­gasse – Josefs­platz – Augustiner­straße – Lobko­witz­platz – Helmut-Zilk-Platz – Albertina­platz – Burg­garten.

Beginn meines Spaziergangs durch den 1. Bezirk – im Bild das Erzbischöf­liche Palais in der Roten­turm­straße, im Hinter­grund der Stephans­dom:


Stephansdom im Sonnenschein: Der römisch-katholische Dom ist eines der wichtigsten gotischen Bau­werke in Öster­reich. Im Zeit­alter der Gotik standen hier aller­dings noch keine Palmen…


Der Steffl besitzt vier Türme: Der Süd­turm ist mit 137,44 Metern der höchste davon. Der Nord­turm, dessen Bau nie fertig­gestellt wurde, misst 68 Meter. In ihm befin­det sich die Pummerin, die größte Glocke Öster­reichs und zweit­größte frei­schwin­gend läut­bare Kirchen­glocke der Welt. Die zwei West­türme (Heiden­türme) sind rund 65 Meter hoch; sie befinden sich links und rechts vom Haupt­portal.

Im Bildvordergrund: der linke West­turm, dahinter der unvollen­dete Nord­turm.


Rechts im Bild der Süd­turm, links der zweite der West­türme. Das markant gemusterte Dach des Stephansdoms besteht aus etwa 230.000 Ziegeln.


Das Haas-Haus am Stock-im-Eisen-Platz (Architekt: Hans Hollein) stellt einen starken Kontrast zum gegen­über­liegen­den Stephans­dom dar, der sich im ver­glasten Teil des Hauses spiegelt:


Die beeindruckende Kulisse des Graben, eine der berühm­testen und exklusiv­sten Einkaufs­straßen in der Wiener Innen­stadt:


Am Graben: Pestsäule und Generali-Hof:


Der Graben-Hof:


Vom Graben geht es weiter in die Bräuner­straße. Im Bild das 1816 gegrün­dete Schuh­macher­atelier Rudolf Scheer & Söhne, dem 1878 der Titel "k.u.k. Hof­schuh­macher" verliehen wurde:


Am 7. Dezember 1801 in der Bräuner­straße geboren: der große öster­rei­chische Volks­dichter Johann Nestroy. Im Bild: Nestroys Geburts­haus in der Bräuner­straße 3:


Ecke Bräunerstraße Stallburg­gasse: Zwei­spännige Lohn­kutschen, genannt Fiaker, prägen das Stadt­bild Wiens seit hunder­ten von Jahren und sind heute eine beliebte Touristen­attraktion. Die erste Lizenz wurde im Jahr 1693 erteilt. In ihrer Blüte­zeit 1860–1908 gab es über tausend Fiaker in Wien, 2008 waren es 144. Weib­liche Kutscher gibt es in Wien erst seit dem Jahr 1984.


Stallburggasse mit Blick Richtung Habs­burger­gasse:


Stallburggasse mit Blick Richtung Dorotheer­gasse:


Die 1783–1784 erbaute Evange­lische Kirche H.B., Dorotheer­gasse 16:


Evangelische Kirche A.B., Dorotheer­gasse 18 (1582–1583 erbaut, klassi­zis­tische Fassade von 1907):


Das prunkvolle Palais Dorotheum in der Dorotheer­gasse 17:


Das beeindruckende Gebäude der Österrei­chi­schen National­biblio­thek, Ein­gang Josefs­platz:


Das Reiterdenkmal von Kaiser Joseph II. vor der Nati­onal­biblio­thek:


Das Palais Pallavicini am Josefsplatz 5 mit Karyatiden­portal und klassi­zis­tischer Fassade:


Die römisch-katholische Augustiner­kirche wurde von 1330 bis 1339 erbaut und befin­det sich in der Augustiner­straße 3. Die ehe­malige Hof­pfarr­kirche St. Augustin war Schau­platz vieler berühm­ter Ehe­schließungen, so heira­tete hier Kaiser Franz Joseph I. am 24. April 1854 seine "Sisi", Prinzessin Elisabeth in Bayern.


Das Österreichische Theatermuseum im barocken Palais Lobko­witz, Lobko­witz­platz 2: Im prächtigen Palais befindet sich auch der berühmte Eroica-Saal, in dem Ludwig van Beet­hoven einst Konzerte gab. Beet­hoven widmete dem kunst­sin­nigen Fürsten und bedeuten­den Mäzen Lobko­witz zahl­reiche Werke, darun­ter seine 3. Sym­pho­nie mit dem Bei­namen "Eroica". Nach dieser Titu­lierung erhielt der Fest­saal auch seinen heutigen Namen. Im Jahr 1807 fand im Palais Lobko­witz die Urauf­­füh­rung von Beet­hovens 4. Sym­pho­nie statt.


Die Augustinerkirche vom Lobko­witz­platz aus gesehen (rechts im Bild: Teil des Theater­mu­se­ums):


Die nach ihrem Begründer Herzog Albert Kasimir von Sachsen-Teschen benannte Alber­tina: Das Museum am Alber­tina­platz 1 ver­wahrt eine der bedeuten­dsten und umfang­reichsten Graphik­samm­lungen der Welt. Neben der Graphi­schen Samm­lung beherbergt das Museum eine Archi­tek­tur­samm­lung und eine Photo­samm­lung. In der Samm­lung der Alber­tina befindet sich u.a. das berühm­te Aqua­rell "Feld­hase" von Albrecht Dürer aus dem Jahr 1502.


Der von Hans Hollein gestaltete Soravia-Wing auf der Albertina-Rampe, ein 64 Meter langes Flug­dach aus Titan, darunter auf dem Helmut-Zilk-Platz das Mahn­mal gegen Krieg und Faschis­mus des öster­rei­chischen Bild­hauers Alfred Hrdlicka (1928–2009):


Blick auf das legendäre Hotel Sacher und die ehrwürdige Wiener Staats­oper von der Albertina-Rampe:


Das Reiterstandbild Erzherzog Albrechts auf der Albertina-Rampe:


Das prächtige Opernhaus von der Alber­tina aus gesehen:


Die Hofburg, Amtssitz des öster­rei­chischen Bundes­präsi­denten, und das Dach des Palmen­hauses von der Alber­tina aus gesehen:


Das herrliche Palmenhaus, 1901 nach Plänen von Friedrich Ohmann erbaut, beher­bergt auch ein Schmetter­lings­haus:


Am Ziel meines heutigen Spazier­gangs ange­langt, dem Burg­garten. Bild: Die Park­an­lage von der Ter­ras­se des Palmen­hauses aus gesehen, im Hinter­grund die Hof­burg.


Im Burggarten lässt sich ein Früh­sommer­tag beson­ders gut genießen - eine 38.000 m² große Grün­zone mitten in der Wiener Innen­stadt:


Das Palmenhaus vom Burg­garten aus gesehen:


Das Mozart-Denkmal im Burg­garten, davor ein riesiger Violin­schlüs­sel aus Blumen zu Ehren des welt­berühm­ten öster­rei­chischen Kom­po­nis­ten:


Das wuchtige Goethe-Denkmal vor dem Ein­gang zum Burg­garten am Ring:


Damit endet mein wunder­schöner Spazier­gang durch den 1. Wiener Gemeinde­bezirk.